Zend Certified Engineer

Seit gut einer Woche bin ich nun zertifizierter PHP-Entwickler – oder Zend Certified Engineer wie es ganz offiziell heißt. Was ich dafür tun musste und warum ich die Prüfung auf mich genommen habe, erfahrt ihr hier.

Das Zertifikat halte ich zwar noch nicht in Händen (das kommt in ca. 6 bis 8 Wochen per Post), das Logo darf ich allerdings schon verwenden. Ähnlich lange, wie der Versand des Zertifikats dauert, habe ich auch für die Prüfungsvorbereitung gebraucht. Ganze zwei Monate habe ich fast täglich ca. 45 Minuten bis 1 1/2 Stunden gelernt. Und das war auch absolut notwendig, denn einige Fragen waren richtig schwer.

Mit weit mehr als zehn Jahren Erfahrung als PHP-Entwickler dachte ich eigentlich, dass ich die Zertifizierung mit verbundenen Augen schaffen würde. Glücklicherweise wurde mir dieser Zahn nach den ersten Testfragen schnell gezogen, sonst hätte ich die Prüfung beim ersten Versuch sang- und klanglos versemmelt.

Die Vorbereitung

Zur Vorbereitung auf die Prüfung habe ich zunächst auf den offiziellen Study Guide von Zend (Kostenpunkt ca. 20 USD) zurückgegriffen. Nützlich waren hierbei allerdings nur die Fragen. Die Erklärungen zu den einzelnen Prüfungsthemen waren dagegen unvollständig und unpräzise.

Auf der Suche nach einem besseren Nachschlagewerk bin ich dann auf das Buch PHP 7 Zend Certification Study Guide gestoßen. Dieses beinhaltet deutlich mehr Fragen und die Themen werden ausführlicher beschrieben. Hier kann ich daher eine Kaufempfehlung aussprechen – auch wenn sich in die eine oder andere Frage ein Fehler eingeschlichen hat.

Außerdem fand ich bei mir noch ein etwas älteres Buch, das ich mal vor einigen Jahren gekauft hatte: PHP Zend Certified Engineer. Das besteht eigentlich nur aus Fragen aus den einzelnen Themengebieten und dann mit mehr oder weniger ausführlich beschriebenen Erklärungen zu den Antworten. Das Buch bezog sich zwar noch auf PHP 5.3, aber im Kern hat sich ja nicht so wahnsinnig viel verändert. Leider bin ich beim Lesen auf vergleichsweise viele Fehler gestoßen – daher keine Kaufempfehlung. Einziger Vorteil: Das Buch ist komplett auf Deutsch.

Zu guter Letzt habe ich mir noch das PHP-Manual vorgenommen und alle Referenzseiten zumindest überflogen. An vielen Stellen bin ich aber länger hängen geblieben und habe selbst Code-Snippets gebaut, um zu sehen, wie PHP in bestimmten Fällen reagiert.

Die Prüfung

Während der Prüfung hatte ich 90 Minuten Zeit, um 75 Multiple-Choice-Fragen zu beantworten. Bei den meisten Fragen war nur eine Antwort richtig. In manchen Fällen waren aber auch mehrere Antworten erforderlich (die Anzahl der korrekten Antwortmöglichkeiten war dabei im Fragetext angegeben) und bei wenigen Fragen musste ich sogar ein Freitextfeld ganz ohne Antwortmöglichkeiten ausfüllen.

Zeitlich hatte ich mit der Prüfung keine Probleme. Mir blieb am Ende genügend Zeit übrig, um alle Fragen noch einmal durchzugehen. Ich konnte sogar noch Korrekturen an meinen Antworten vornehmen.

Natürlich habe ich die Prüfung nicht an meinem Rechner von zu Hause aus abgelegt, sondern in einem Testcenter ohne Zugriff auf das Internet und unter Beobachtung. Ein bisschen kann man sich das wie bei der theoretischen Führerscheinprüfung vorstellen – nur dass die Fragen deutlich schwerer sind.

Das Fazit

So ein Zertifikat sagt natürlich nichts darüber aus, ob man ein guter Entwickler ist, aber es zeigt, dass man sich intensiv mit PHP beschäftigt hat und die Eigenheiten der Sprache kennt.

Viele Code-Snippets, die in der Prüfung abgefragt wurden, haben meiner Meinung nach nicht viel mit der Realität zu tun. Jedenfalls sind mir im Alltag solche Beispiele noch nicht untergekommen (außer vielleicht bei Azubis, die dann aber einen auf den Deckel bekommen haben).

Dennoch bin ich überzeugt davon, dass ein solches Zertifikat bei Kunden für Eindruck sorgt. Es kann den Unterschied ausmachen, für welchen Dienstleister oder Entwickler sich ein Kunde entscheidet. Und wenn das auch nur bei einem Kunden klappt, haben sich die gut 250 € für Prüfung und Lernmaterial bereits gelohnt.

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