NFT Hype: Betrug, Geldanlage oder echter Nutzen?

Ob Metaverse, seltsame Affenbilder oder einzigartige Items in Onlinespielen: In den letzten Monaten waren NFTs immer häufiger ein Thema in den sozialen Netzwerken. Leider wird die Technologie dabei immer wieder ins falsche Licht gerückt, mit Scammern in Verbindung gebracht oder für gänzlich unnötig erklärt. Dabei wären NFTs in einigen Bereichen eine echte Bereicherung – wenn sie denn richtig eingesetzt werden. Die folgenden Zeilen werden das genauer erläutern.

Kurze Einführung

Zu Beginn ein kleiner Exkurs, was NFTs überhaupt sind: Die sogenannten Non-Fungible Tokens lassen sich am besten mit einer Karte für ein Fußballstadion vergleichen. Kaufe ich eine Sitzplatzkarte für mein Lieblingsstadion, gilt diese exakt für einen bestimmten Platz. Dieser Sitzplatz kann zum Beispiel auf einer der Haupttribünen irgendwo schön in der Mitte liegen, wo man einen guten Überblick über das Spielfeld hat. Die Karte könnte aber auch für einen Sitzplatz ganz oben in einer der Stadionecken gelten, von wo aus die Spieler nur noch aus der Ferne zu sehen sind. Beiden Karten sind für das gleiche Stadion gültig, können aber nicht wertgleich ausgetauscht werden, weil die Sitzplätze unterschiedliche Aussichten auf das Spielfeld haben. Eine Sitzplatzkarte für das Stadion verhält sich demnach wie ein Non-Fungible Token.

Ein Fungible Token könnte man umgekehrt mit einer Stehplatzkarte für dasselbe Stadion vergleichen. Die Stehplatzkarte gilt für eine ganze Tribüne ohne festen Platz, jeder kann sich dort hinstellen, wo noch kein anderer steht. Eine Stehplatzkarte wäre mit einer anderen Stehplatzkarte also wertgleich austauschbar.
In der Kryptowelt sind zum Beispiel Bitcoin ein Fungible Token, da ein Bitcoin denselben Wert wie ein anderer Bitcoin hat. Es ist völlig egal, welchen Bitcoin ich besitze, es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen.

Kunstmarkt

Bisher wurden NFTs am häufigsten für digitale Kunstwerke eingesetzt. Dabei entspricht ein NFT nicht dem eigentlichen Kunstwerk, sondern lediglich einer Art Besitzurkunde oder eher noch einem Echtheitszertifikat. Im Grunde handelt es sich also um ein digitales Sammelobjekt ohne „echten“ Wert. Man könnte es in diesem Bereich fast schon als nutzlos oder überflüssig bezeichnen.

Aber auch nur fast, denn für den Künstler hinter einem Werk bieten NFTs tatsächlich einen Vorteil. Sie haben die Möglichkeit, an einem späteren Weiterverkauf mitzuverdienen. Die Blockchain-Plattformen sind so angelegt, dass bei jedem Handel mit einem NFT, der Urheber einen Teil des Verkaufspreises abbekommt.

Das ist für den Künstler natürlich ein attraktives Mittel. Leider auch für Betrüger, die massenweise Kunstschrott auf die Plattformen werfen. Besonders problematisch wird es, wenn Werke ohne das Wissen der Künstler als NFTs verkauft werden. Solche Umstände tragen eine Hauptschuld daran, dass NFTs einen schlechten Ruf genießen.

Schneeballsystem

Häufig musste ich lesen oder hören, dass NFTs ein reines Schneeballsystem oder Pyramidensystem sind, also ein Modell, bei dem Wachstum und Wertsteigerung nur möglich ist, wenn immer neue Käufer immer mehr Geld in das System pumpen.

Ein Spekulant kauft einen NFT mit der Aussicht darauf, diesen einige Zeit später zu einem teureren Preis wieder zu verkaufen. Das klappt natürlich nur dann, wenn jemand auch bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen. Und dieser wiederum spekuliert ebenfalls darauf, den NFT teurer weiterverkaufen zu können. Ein klassisches Schnellballsystem eben.

Die Kritik an einem solchen System ist absolut nachvollziehbar, aber auch mit zweierlei Maß gemessen. Denn mit normalen Kryptowährungen wie Bitcoin, aber auch mit Aktien an der klassischen Börse verhält es sich genau so. Jeder Käufer einer Aktie oder eines EFTs spekuliert darauf, dass dessen Wert steigt und teurer weiterverkauft werden kann. Zwar kommt es an den Börsen immer wieder zu Crashes, aber bisher ist das System noch nicht zusammengebrochen. Warum sollte es also am NFT-Markt nicht auch funktionieren?

Geldanlage

Also sind NFTs eine gute Geldanlage? Die Meinung dazu sollte sich natürlich jeder selbst bilden. Für mich sind sie das aber nicht. Gute NFTs, die auch in Zukunft mit großer Sicherheit gut verkauft werden können, dürften aktuell zu teuer für die meisten sein. Bezahlbare NFTs könnten dagegen von Scammern stammen oder in Zukunft gänzlich uninteressant sein. Wenn man sich in dem Bereich nicht ausreichend auskennt, sollte man besser auf die Tokens setzen, auf dessen Blockchain NFTs abgewickelt werden. Das sind beispielsweise Ethereum, Cardano (ADA) oder Solana.

Anwendungsgebiete

Bisher dienen NFTs nur als Sammelstücke für Enthusiasten und als Spekulationsobjekte für Trader, echte Anwendungsgebiete wurden noch gar nicht erschlossen. Das ist schade, denn NFTs könnten im realen Leben helfen Strukturen und Abläufe zu digitalisieren, wo es derzeit noch schwierig umsetzbar ist. Beispielsweise beim Grundbuch: Wer aktuell eine Immobilie kaufen möchte, zahlt hohe Gebühren für Notar und Grundbucheintrag. Dazu dauert es mehrere Wochen, bis der Grundbucheintrag erfolgt ist. Das ließe sich mit einem NFT und einem Smart Contract deutlich beschleunigen und wäre damit natürlich auch kostengünstiger. Der Notar könnte als Mittler komplett entfallen und ein Immobilienkauf wäre nach einem Eintrag auf der Blockchain in wenigen Minuten komplett abgeschlossen. Der Käufer bekäme als Nachweis den NFT, der ihn als Eigentümer der Immobilie autorisiert. Und da die Blockchain alle Transaktionen eines NFTs aufzeichnet, ist genau nachvollziehbar, wer die Vorbesitzer waren, genau wie es aktuell auch im Grundbuch dokumentiert ist.

Aber das ist noch lange nicht alles. Im ersten Schritt wäre lediglich das Grundbuch digitalisiert. Wenn man das Ganze noch weiterspinnt, könnte man auch das Drumherum digitalisieren. Beispielsweise ließe sich auch der Kredit mit der Bank über einen Smart Contract an den NFT binden. Oder die Zahlung der Grundbesitzangaben mit der Kommune über die Blockchain abwickeln.

Ein weiteres Projekt, das sich gut über ein NFTs abbilden ließe, sind Fahrzeugschein und -brief. Ähnlich wie beim Grundbuch gäbe es dann für jedes Fahrzeug einen äquivalenten NFT, der bei Kauf oder Weiterverkauf an den neuen Besitzer übertragen wird. Ein Gang zur Behörde wäre dann nicht mehr notwendig. Sämtliche Daten zum Fahrzeug sind dann in der Blockchain gespeichert und könnten von offizieller Stelle wie der Polizei über einen QR-Code abgerufen werden. Die Kfz-Steuer würde man über einen Smart Contract an das Fahrzeug koppeln können.

Kontrollinstanzen

Bei den obigen Beispielen wird eines schnell deutlich: Es braucht eine zentrale „Kontrollinstanz“, um die Integrität eines NFT in der Realität zu garantieren. Wenn ich ein NFT zu einem Kunstwerk erwerbe, halte ich keine Rechte an dem Werk. Selbst wenn der Verkäufer mir die Rechte zusichert, kann jeder das Werk kopieren, weiterverbreiten und verändern. Es gibt schlicht keine Instanz, die die Rechte eines NFT-Besitzers durchsetzen würde. Solange das nicht der Fall ist, haben die NFTs keinen „echten“ Wert.

Anders wäre es bei den Beispielen zum Grundbuch und zum Fahrzeugschein. In beiden Fällen wäre eine staatliche Behörde als steuernde Instanz verantwortlich, die Rechte der NFT-Besitzer durchzusetzen. Das würde den Wert des NFTs legitimieren.

Auch bei NFTs zu Items in Onlinespielen gibt es eine solche zentrale Kontrollinstanz: Den Betreiber des Onlinespiels. Nur wenn dieser das Item in seinem Spiel legitimiert, hat der NFT überhaupt einen Wert. Der Betreiber kann das Item jederzeit aus dem Spiel entfernen oder den Spieler sperren. Damit behält der Betreiber die volle Kontrolle über den Gegenwert des NFTs, also dem Item.

Hier zeigt sich auch ein großer Unterschied zur klassischen Kryptowährung. Ein Fungible Token wie Bitcoin braucht keine zentrale Stelle zur Legitimierung. Der Wert ergibt sich aus der Sicherheit, die das Netzwerk bietet, sowie dem Vertrauen ihrer Besitzer.

Fazit

NFTs bieten einige super interessante Technik, die leider durch Scammer in schlechtes Licht gerückt wurde. Meine Beispiele zeigen aber, dass es durchaus spannende Anwendungsfälle gibt, wo NFTs sinnvoll sein können.

NFTs sind keine digitale Revolution, weil sie zwingend eine Kontrollinstanz brauchen, um zu funktionieren. Überflüssig sind sie jedoch bei Weitem nicht!

Kategorie: Server

Smartphone-Weiche für App-Stores über .htaccess

Mit dem folgenden Snippet können Anfragen auf /app automatisch auf den jeweiligen App-Store des Endgeräts weitergeleitet werden:

# /app-Weiterleitungen
# Android
RewriteCond %{HTTP_USER_AGENT} "android" [NC]
RewriteRule ^app/?$ https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ninegag.android.app [NC,R=301,L]
# iOS
RewriteCond %{HTTP_USER_AGENT} (iphone|ipad|ipod) [NC]
RewriteRule ^app/?$ https://apps.apple.com/app/id545551605 [NC,R=301,L]
# Fallback
RewriteRule ^app/?$ https://about.9gag.com/ [NC,R=301,L]

Das Snippet ist für 9gag.com/app ausgelegt.

Über die Rewrite-Conditions wird der User-Agent auf die Keywords „Android“ bzw. „iPhone“ oder „iPad“ abgefragt. Die Rewrite-Rule verweist dann auf die URL des App-Stores, das zum Endgerät passt. Für den Fall, dass keine App für das Endgerät vorliegt, wurde zusätzlich noch ein Fallback eingebaut.

Eselsbrücke für tar-Befehl

Ich hatte lange Zeit Schwierigkeiten, mir den tar-Befehl zum Komprimieren von Archiven zu merken. Irgendwo habe ich dann aber von einer Eselsbrücke gelesen, mit der ich mir die Optionen endlich merken konnte. Vielleicht kann ich damit ja noch jemandem helfen.

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