Der Kampf zweier Open Source CMS…
Runde 1: Popularität – Wo bekommt man mehr Hilfe?
Blau: Joomla!, Rot: TYPO3
Diese Statistiken kommen aus Google Trends und zeigen eindeutig, dass Joomla wesentlich mehr Aufsehen genießt als sein Konkurrent. Ein weiterer Punkt für Joomla ist die Community, dessen Forum mit über 1 Millionen Beiträgen großen Support verspricht.
Neuer Stand: 1-0 für Joomla
Runde 2: Funktionalität – Welcher der beiden CMS kann mehr?
Hier hat TYPO3 einen entscheidenden Vorteil: In Joomla ist derzeit die Verteilung von Berechtigungen für Administratoren sehr begrenzt, was für viele bereits ein Ausschlusskriterium ist. Ansonsten bieten beide CMS ungefähr die selben Funktionalitäten, außer das bei Joomla bereits vieles vorinstalliert ist, was bei TYPO3 erst noch stundenlang konfiguriert oder durch Extensions nachinstalliert werden muss.
Neuer Stand: 1-1 Ausgleich
Runde 3: Erweiterbarkeit – Welche Möglichkeiten gibt es außerhalb des Standards?
In dieser Runde schenkt sich keiner etwas. Für beide CMS stehen unzählige kosntelose Erweiterungen bereit und auch für Eigenentwicklungen gibt es einigen Lesestoff zur Unterstützung. Dafür bietet TYPO3 dank Typoscript die wohl größte Konfigurationsmöglichkeit.
Neuer Stand: 1-2 für TYPO3 (für Typoscript)
Runde 4: Programmierung – Welcher Code ist sauberer?
Der TYPO3-Code ist inzwischen schon über 10 Jahre alt und sieht auch dementsprechen aus. Das meiste ist mittlerweile auf Klassen aufgebaut, aber die Struktur ist größtenteils sehr unsauber und kompliziert.
Bei Joomla hingegen wurde die komplette Anwendung mittels MVC-Pattern umgesetzt, was viel Struktur in den Code bringt. Auch sonst ist der Code viel modener und besser zu lesen. Hier ist das Zukunftpotenzial wesentlich höher.
Neuer Stand: 2-2 Ausgleich
Runde 5: Komplexität – Was ist einfacher zu bedienen?
Um mit TYPO3 wirklich gute Webseiten zu bauen, wird einiges an Einarbeitung verlangt. Es gibt einige ziemlich dicke Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen und selbst wenn man damit durch ist, braucht man noch einiges an praktischer Erfahrung, bevor man wirklich durchgestiegen ist. Während der Einrichtung sollte man immer die Typoscript-Referenz zu Rate ziehen, denn die Konfigurierbarkeit ist wirklich enorm.
Auch bei Joomla wird man sich nicht sofort zurecht finden, allerdings muss man für die Bedienung der Administratoberfläche kein Buch gelesen haben. Es reicht ein gutes Tutorial und schon kann man loslegen. Eine einfache Webseite lässt sich sogar komplett ohne Programmierkenntnisse entwerfen!
Endstand: 3-2 für Joomla
Ein knappes Finale, dennoch ist Joomla mein klarer Favorit wegen der super einfachen Bedienung. Joomla ist außerdem wesentlich zukunftssicherer als das veraltete TYPO3. Trotzdem lässt sich nicht immer jede Website mit Joomla am besten umsetzten. Man sollte genau darauf achten, was das CMS wirklich leisten muss.
Und noch eine Anmerkung: Für Joomla 1.6 (Release vorrausichtlich 2010) wird die Rechtevergabe für Admins komplett überarbeitet. Also ein Ausschlusskriterium weniger.
Rund 3 – Erweiterbarkeit geht nach meiner Einschätzung eindeutig an Joomla. Typoscript ist bestenfalls eine weitere unnötig komplizierte, für das CMS eigens konzipierte, Programmiersprache. Auch das Verhältnis der Anzahl an Erweiterungen spricht Bände. Typo3 hat aus meiner Sicht ausgedient, was ja im Google Trend auch deutlich ersichtlich ist.