Auch als PHP-Entwickler darf man über den Tellerrand hinweg schauen und sich mit anderen Sprachen beschäftigen. Eigentlich habe ich nach einer vernünftigen IDE für Python gesucht, doch gefunden habe ich NetBeans – eine IDE, die vielleicht noch besser ist als Eclipse PDT!? In Deutschland ist NetBeans bei PHP-Entwickler noch relativ unbekannt, daher stelle ich NetBeans einfach mal vor.
NetBeans ist ursprünglich (genau wie Eclipse) für die Java-Programmierung entwickelt worden. Zum Ausführen wird also die JRE benötgit. Neben Java und PHP beherrscht NetBeans noch HTML, CSS, JavaScript, C/C++, Ruby, Python und viele andere Skript- und Programmiersprachen. Genau wie bei Eclipse ist der Download der IDE selbst und der meisten Plugins komplett kostenlos.
Features
Aber wie sieht es bei den Features aus? Eine IDE wie NetBeans kann Eclipse PDT doch gar nicht das Wasser reichen, oder?
Doch, das kann sie. Nachdem ich nun seit mehreren Tagen mit NetBeans gearbeitet habe, fällt mir kein Feature ein, das ich vermissen würde. Code-Formatter, ausreichendes Syntaxhighlighting, Outline, Code Completion, phpdoc-Unterstützung, Code-Folding, Subversion, und und und… Eigentlich kann es sogar mehr als Eclipse. Wer noch mehr über die einzelnen Features erfahren will, sollte sich die offizielle NetBeans-Seite anschauen.
Nur im Vergleich zum Zend Studio fehlt mir noch die ein oder andere Funktion.
Bedienbarkeit
Wer von Eclipse zu NetBeans umsteigen will, wird nicht lange brauchen, um sich zurecht zu finden. Alle Menüs und Fenster lassen sich überall platzieren, teilweise wirkt es sogar übersichtlicher als Eclipse. Und auch alle, die gerne mit ShortCuts arbeiten, werden nicht enttäuscht. Fast alle Funktionen lassen sich mit einer Tastenkombination belegen.
Eine Sache, die mir sofort aufgefallen ist, ist die super leichte Installation von Plugins. Es ist deutlich einfacher als bei Eclipse und man erkennt sofort, welche Plugins stable sind oder noch nicht verwendet werden sollten.
Skalierbarkeit
Zuerst das Negative: Bei jedem Start von NetBeans wird ein „Project scanning“ ausgeführt, das je nach Projektgröße einige Zeit dauert. Wenn es einmal ausgeführt wurde, ist es beim nächsten mal zwar schneller, aber es stört schon ein wenig.
Dahingegen ist der RAM-Verbrauch deutlich geringer als bei Eclipse (zumindest ist das bei mir so) und läuft schneller. Außerdem läuft NetBeans stabiler.
Fazit
NetBeans muss sich vor keiner PHP-IDE verstecken und kann locker mit Eclipse PDT mithalten. Vor allem, wenn man nicht nur mit PHP, sondern auch mit anderen Sprachen arbeitet, ist NetBeans wohl die bessere Alternative, denn die Plugins der einzelnen Sprachen laufen problemlos parallel.
Da das Zend Studio immer noch einige Funktionen hat, die NetBeans nicht beherrscht, werde ich wohl noch nicht umsteigen, aber wir können gespannt bleiben, wie es in Zukunft mit NetBeans weitergeht.