TYPO3 Extbase > Eigene Validatoren schreiben

Wer mit TYPO3 und Extbase eine eigene Extension mit einem Formular schreiben will, der kommt um Validatoren kaum rum (sofern man sich an die Vorgaben des Extbase-Frameworks hält). Wie ich bereits in einem älteren Artikel erwähnt habe, verwendet Extbase Annotations um einem Validator zu registrieren. Das heißt wir haben für jedes Formular ein Model, für dessen Eigenschaften ein oder mehrere Validatoren angemeldet werden. TYPO3 stellt bereits einige Standard-Validatoren zu Verfügung (z.B. um zu überprüfen, ob ein Feld nicht leer ist, oder ob die Eingabe nur Zahlen enthält.
Irgendwann kommt man aber an den Punkt, wo die Standards nicht mehr ausreichen und dann muss man einen eigenen Validator schreiben. Als praktisches Beispiel nehmen wir einfach mal ein typisches Kontaktformular. Nehmen wir mal an, wir hätten bereits eine funktionierende Extension contact_form mit einem Controller, Model und Template. Jetzt hat unser Kontaktformular allerdings ein Telefon-Feld und hier dürfen natürlich nur bestimmte Zeichen erlaubt sein. Um das zu lösen müssen wir einen eigenen Validator schreiben.

Aktuell sieht unser Model (in verkürzter Form) etwa so aus:

class Tx_ContactForm_Domain_Model_Contact extends Tx_Extbase_DomainObject_AbstractEntity
{
	/**
	 * @var string
	 * @validate NotEmpty
	 */
	protected $phone;
 
	public function getPhone()
	{
		return $this->phone;
	}
 
	public function setPhone($phone)
	{
		$this->phone = $phone;
	}
}

Über das @validate NotEmpty sagen wir Extbase, dass unser Formular nur dann gültig ist, wenn das Telefon-Feld befüllt ist. Andernfalls gibt es eine entsprechende Fehlermeldung.

Eigene Validatoren zu schreiben ist mehr als einfach. Zuerst legen wir eine neue Klasse an unter dem Verzeichnis typo3conf/ext/contact_form/Classes/Validation/Validator/PhoneNumberValidator.php:

class Tx_ContactForm_Validation_Validator_PhoneNumberValidator extends Tx_Extbase_Validation_Validator_AbstractValidator
{
	public function isValid($value)
	{
		$this->errors = array();
		if(preg_match('#([^0-9\-\+\(\)\s])#', $value))
		{
			$this->addError('The given subject is no valid value.', 40213131);
			return false;
		}
		return true;
	}
}

Unser Validator erbt von der Klasse AbstractValidator aus Extbase, die uns alle Basis-Funktion zum validieren zur Verfügung stellt. Wir müssen lediglich eine Methode isValid() schreiben, die unsere Logik für den Validtor enthält. Mit der Variable $value bekommen wir den über das Formular eingegebenen Wert übergeben und können den durch z.B. einen regulären Ausruck überprüfen. Wenn der Wert falsch ist, rufen wir die Methode $this->addError() auf und übergeben ihr eine Fehlermeldung und einen eindeutigen Error-Code. Der Error-Code ist wichtig, wenn man Fehlermeldungen bei der Ausgabe später übersetzen möchte.

Jetzt müssen wir unseren Validator nur noch für die Eigenschaft aus unserem Model registrieren. Das geht dann so:

class Tx_ContactForm_Domain_Model_Contact extends Tx_Extbase_DomainObject_AbstractEntity
{
	/**
	 * @var string
	 * @validate NotEmpty
	 * @validate Tx_ContactForm_Validation_Validator_PhoneNumberValidator
	 */
	protected $phone;
}

Es reicht aus dem @validate den kompletten Klassennamen zu nennen. Den Rest macht Extbase von alleine.

Achja, getestet habe ich das ganze mit Extbase 1.3 und der aktuellen TYPO3 Version 4.5. Falls sich etwas an dem Vorgehen verändert, versuche ich das hier zu aktualisieren.

Annotations in PHP sind böse

Was sind Annotations?

In der Software-Entwicklung werden Annotations verwendet, um die Dokumentation und Kommentierung des Quellcodes
zu verbessern. Für das ausführbare Programm sind Annotations völlig irrelevant.

Annotations unter PHP

In PHP findet man Annotations im Zusammenhang mit phpDoc-Kommentaren. PhpDoc-Kommentare werden verwendet, um Dateien, Klassen, Funktionen, Klassen-Eigenschaften und Methoden einheitlich zu beschreiben. Dort steht z.B. welche Parameter eine Funktion erwartet, welchen Rückgabewert es gibt oder welche Variablen-Typen verwendet werden.

Hier ein kleines Beispiel:

/**
 * Beschreibung der Datei.
 *
 * @author Name XYZ
 * @pacakge Lorem ipsum
 * @copyright Urherberrechtshinweis
 * @license GNU/GPL
 * @version 1.0
 */
 
/**
 * Beschreibung der Klassse.
 *
 * @category Dolor sit
 * @subpackage Lorem ipsum dolor
 */
class MeineKlasse
{
    /**
     * Beschreibung der Eigenschaft.
     *
     * @var integer
     */
    protected $eigenschaft = 0;
 
    /**
     * Beschreibung der Methode.
     *
     * @param integer $eigenschaft
     * @return boolean
     */
    public function setEigenschaft($eigenschaft)
    {
        $this->eigenschaft = $eigenschaft;
        return true;
    }
}

Die einheitliche Syntax der Kommentare wird unter anderem von den Entwicklungsumgebungen Zend Studio, Eclipse PDT oder NetBeans verwendet, um dem Entwickler weitere Informationen zu liefern. Außerdem nutzt der phpDocumentor die Kommentarblocks zur Generierung einer technischen Dokumentation.

Das klingt doch super. Warum sollten Annotations also böse sein?

Na ja, Annotations selbst sind vielleicht nicht böse, aber in einigen Fällen können sie böse werden. Z.B. dann, wenn man in Annotations Programmlogik versteckt. Also, wenn sich Annotations direkt auf das Verhalten des Programms auswirken.

So wird es leider im neuen TYPO3 5.0 Framework Flow3 gehandhabt. In Flow3 können Annotations u.a. eingesetzt werden, um Model-Eigenschaften zu validieren und das ist meiner Meinung nach keine gute Lösung. Denn Annotations sind ja erst einmal nur Kommentare und die werden bekanntlich vom Compiler (bzw. in PHP vom Interpreter) ignoriert. Leider ist PHP trotzdem in der Lage, durch die Reflection-API die Annotations auszuwerten. Hier wird also das Verhalten des Programms durch einen Kommentar direkt beeinflusst. Kommentare haben den Nachteil, das sie gerne überlesen oder entfernt werden und dann wird es umso schwieriger, eventuell auftretende Fehler zu finden.

Also liebe Entwickler von TYPO3 5.0 und alle anderen, die in Annotations gerne Programmlogik verpacken: Bitte überdenkt diese Programmierweise nochmals. Solange Annotations in PHP noch nicht als eigenes Sprachkonstrukt existieren (anders als in Java), sollten Kommentare immer entfernt werden können, ohne dabei das Verhalten des Programms zu beeinflussen.

TYPO3: das Header-Feld im FCE verwenden

Häufig kommt es vor, dass das Header-Feld in einem Flexiblen Content Element (also der eigentliche Titel des Elements) unter TYPO3 leer bleibt und man stattdessen ein neues Feld für die Überschrift anlegt. Ich finde das immer wieder verwirrend, vor allem auch für die Redakteure der TYPO3-Webseite.
Aber es gibt eine Möglichkeit, das Header-Feld doch als Überschrift zu nutzen.

Als erstes ändern wir die Datenstruktur des FCEs und legen ein neues Feld an: „Überschrift“. Das Element Preset setzen wir anschließend auf None (TypeScript only). Dann unter Data processing folgenden TypoScript-Code eintragen:

10 = TEXT
10.data = register:tx_templavoila_pi1.parentRec.header

Dieser Code holt sich das Header-Feld von dem Element.
Jetzt muss die Überschrift nur noch an die Stelle im HTML-Code eingesetzt werden, wo es hin soll und schon hat unser Flexilbes Content Element ein Feld weniger.

UPDATE 16.06.2011:
Wie oben beschrieben lassen sich im Übrigen auch die anderen Standard-Felder wie Untertitel und Überschriften-Link verwenden.
Unterüberschrift:

10 = TEXT
10.data = register:tx_templavoila_pi1.parentRec.subheader

Überschrift-Link:

10 = TEXT
10.typolink.parameter.data = register:tx_templavoila_pi1.parentRec.header_link
10.typolink.returnLast = url

Die dritte Zeile „returnLast“ ist natürlich optional.