DevOps World: Design-Refresh

Genau 3059 Tage hat dieser Blog nun schon auf dem Buckel. In dieser Zeit wurden 113 Artikel veröffentlicht, diverse Plugins installiert (und wieder entfernt), mehrmals der Server gewechselt und sogar zweimal der Name getauscht. Was sich seitdem kaum verändert hat: das Design – bis heute! DevOps World präsentiert sich in neuem Gewand.

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„WordPress ist scheiße!“ Oder: Warum WordPress kein CMS ist

Der findige Leser wird in diesem Moment vermutlich denken: „Moment mal, dies ist doch ein WordPress-Blog. Warum steht dann in der Überschrift, dass WordPress scheiße ist?“. Zugegeben, die Überschrift klingt schon ein wenig reißerisch, aber eigentlich geht es darum zu erklären, warum WordPress eben nicht scheiße ist.

„WordPress ist scheiße!“

Wenn man einen Entwickler zu WordPress befragt, wird er vermutlich sofort auf die miese Programmstruktur zu sprechen kommen. Und wenn man sich den Code mal ansieht, kann man das auch durchaus verstehen. Es werden kaum bekannte Design-Patterns verwendet, vieles basiert noch auf prozeduralen Programmcode und an vielen Stellen sieht man richtige Worst-Practice-Beispiele, für die man im Geschäftsalltag wohl ordentlich was auf die Mütze bekommen würde. Trotzdem ist WordPress eines der meistgenutzten Websoftware der Welt. Wie kann das sein?

WordPress ist einfach

WordPress läuft auf wirklich jedem Host und ist super einfach zu installieren. Man braucht keine Vorkenntnisse und auch keine große Einarbeitungszeit. Genau DAS ist es, was die große Mehrheit will. Komplexe Systeme wie TYPO3 oder Drupal sind vielleicht besser zu individualisieren, bieten mehr Funktionen und sind skalierbarer, aber für die breite Masse sind diese Vorteile doch völlig uninteressant. Brauche ich für meinen privaten Blog ein Asset-Manager oder eine kleinteilig einzustellende Rechteverwaltung? Nein – und genau so geht es den meisten anderen auch.

WordPress ist usable

Ich habe selten ein Stück Software gesehen, das für den Nutzer so gut zu bedienen ist. Man braucht nur wenige Klicks, um einen Artikel zu veröffentlichen, einen Kommentar freizuschalten oder um auf die aktuellste Version zu aktualisieren – das nenne ich effizientes Arbeiten. Und das alles kommt ganz ohne viel Schnickschnack oder Effekte aus. Vom Usability-Konzept können sich selbst bekannte CMS mehrere Scheiben von abschneiden.

WordPress ist kein CMS

So, genug gelobt. Kommen wir nun zum problematischen Teil von WordPress.
Es gibt viele, die versuchen aus dem eigentlich genialen Blog-System ein richtiges und vollwertiges CMS zu machen. Sie installieren Plugins für Multimandaten-Seiten, Mehrsprachigkeit, verbesserte Berechtigungen, erweitertes Caching, SEO, WYSIWYG-Editoren, und so weiter und so weiter, nur damit sie am Ende sagen können: „Hier hast du ein WordPress-CMS. Es kann genauso viel wie jedes andere CMS, lässt sich aber so einfach wie WordPress bedienen“. An dieser Stelle kommt die bereits angesprochene Skalierbarkeit ins Spiel. WordPress ist einfach nicht darauf ausgelegt, komplexe Erweiterungen und Plugins einzubinden. Das ist schon alleine wegen der fehlenden Design-Pattern eine schlechte Idee und steigert die Instabilität des gesamten Systems. Außerdem verliert man durch jedes dieser Plugins immer mehr an Usability und das einst so einfache Bedienkonzept geht den Bach runter. Denn sind wir mal ehrlich: So gut die Usability von WordPress auch ist, so sind die Plugins meist auf einem viel geringeren Niveau anzusiedeln.

TL;DR

WordPress ist das beste Blog-System, das es derzeit gibt. Bitte macht daraus nicht etwas, was es eigentlich nicht ist. Wer einen Blog oder eine Homepage mit ein paar einfachen Seiten und News braucht, für den ist WordPress perfekt geeignet. Wer wirklich die Funktionen eines CMS braucht, wird nicht drumrum kommen auch ein vollwertiges CMS einzusetzen.